Rezension Compliance kompakt, Best Practice im Compliance-Management 

Kann Compliance Menschenleben retten? Die Antwort könnte das Buch „Compliance kompakt“ von Stefan Behringer geben. Gleich auf der ersten Seite berichtet der Herausgeber über Ivar Kreuger, der vor gut 100 Jahren fast 90% der internationalen Zündholzherstellung kontrollierte und einer der reichsten Männer der Welt war. Im Jahr 1932 nahm er sich das Leben.

Kreuger nutzte die Situation nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Er lieh den finanziell ausgebluteten Staaten Geld, und ließ sich im Gegenzug das Monopol für die Zündholzproduktion einräumen. Diese Summen konnte Kreuger nur dadurch ausgeben, weil er seinen Anlegern zweistellige Renditen versprach. Tatsächlich betrugen die Renditen nur einen Bruchteil des Versprochenen. Als die Anleger seinen Versprechungen nicht mehr glaubten, funktionierte sein Schneeballsystem nicht mehr. Gebetsmühlenartige Hinweise auf Glaubwürdigkeit und Vertrauen durch die Täter und dann doch Enttäuschung und Betrug bei den Opfern. Das Phänomen ist nicht neu. Auch die Skandale der letzten Jahren zeigen immer wieder: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.


Rezension Anwaltformulare Zivilprozessordnung

Wenn die Präventionsmechanismen im Compliancebereich versagen und der Täter sich zum Beispiel selbst bereichert hat oder dem Unternehmen ein weitergehender Schaden entstanden ist, stellt sich die Frage nach der Wiedergutmachung.

Nur in seltenen Fällen wird der Täter freiwillig versuchen, die entstandenen Schäden zu begleichen. Oftmals pocht er auf seine Unschuld und jedwedes Zureden dringt nicht zu ihm durch.
In letzter Konsequenz bleibt nur noch der Gang vor die Gerichte. Der Wettstreit um die Anspruchsgrundlagen und das ewigen Ringen der Anwälte um prozessuale Spitzfindigkeiten beginnt.
Wohl dem, der das Recht kennt und dabei effektive Unterstützung erfährt. Eine dieser Hilfen stellt das Werk Anwaltformulare Zivilprozessrecht vom Deutschen Anwaltverlag dar, dass auf die Zielgruppe der Rechtsanwälte abstellt.


Rezension Wertpapier-Compliance in der Praxis

Das Werk „Wertpapier-Compliance in der Praxis, eine Kommentierung aktueller Rechtspflichten“ von den Herausgebern Hartmut Renz und Dirk Hense hat das Potential, die vorderen Plätze in der Championsleague im Compliancebüchermarkt zu erreichen.

Über 45 Autoren, vorwiegend Rechtsanwälte, sowie Fach- und Führungskräfte, beschreiben auf 1100 Seiten in mehr als 30 Kapiteln, Themen zu Wertpapier-Compliance.

Das Buch zeichnet ein durchgängig hohes Niveau der Beiträge, sinnvoll eingefügte Schaubilder und hilfreiche Checklisten aus. Drucktechnisch hervorgehobene Überschriften und Unterteilungen unterstreichen den positiven Eindruck. Das fehlende Stichwortverzeichnis kostet leider wertvolle Zeit im Falle des schnellen Nachschlagens. Aber nach längerer Lektüre kann ein Leser in der Lage sein, ein Compliancemanagementsystem zumindest zu skizzieren, wenn nicht sogar in seinen wesentlichen Elementen aufzubauen. Die angemessene Detailtiefe kann zwar nur durch entsprechende Berufserfahrung erreicht werden, aber der Aufbau eines Compliancesystems ist mit diesem Buch kein unbekanntes Terrain mehr.


Rezension: Gesellschafter-Compliance

Erneut erscheint im Compliancebüchermarkt ein Titel, der um seine Leseberechtigung kämpft. Das Werk „Gesellschafter-Compliance“ mit dem Untertitel „Praxiswissen zu Pflichten, Haftungsrisiken und Vermeidungsstrategien für GmbH-Gesellschafter“  von den Autoren Scherer/Fruth aus dem Hause
Erich Schmidt Verlag ist seit 2011 in den Verkaufsregalen. Mit 132 Seiten ist das Buch eher ein Leichtgewinn und kann einen wissenschaftlichen Anspruch nicht erfüllen. Das muss kein Mangel sein, da die Autoren im Vorwort bewusst formulieren, eine Handreichung für „juristisch kaum vorgeprägte Gesellschafter“ zu verfassen.


Rezension Recht des Adresshandels von Dr. Martin Bahr

Verbraucher und  Unternehmen werden mit dem Thema Datenschutz überflutet. Die Skandale aus den Jahren 2008 und 2009 haben zu mehrfachen Änderungen des Bundesdatenschutzgesetzes geführt, und bei den Beteiligten für Fragenzeichen im Alltag gesorgt.

Das Buch beleuchtet keine Schnittstellen zwischen Compliance und Datenschutz, sondern konzentriert sich auf die Anwendung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) in der Unternehmenspraxis. Zielgruppe des Werkes sollen gewerbliche Adresshändler sein. Die Konzentration auf diese eine Zielgruppe wäre Verschwendung. Für Datenschutzbeauftragte und Rechtsanwälte, sowie Firmen die Datenschutzdienstleistungen anbieten, sollte dieses Buch Pflichtlektüre werden. Auch für Unternehmen, die Kundendaten sammeln und verarbeiten, kann das Werk hilfreiche Ratschläge erteilen und pragmatische Lösungen aufzeigen. Sogar Studenten könnten für ihre Studienarbeiten wertvolle Problemaufrisse finden.